Hallo ihr Lieben! ♡
Vorwort: Ich moechte bitte, dass dieser Blogeintrag extra langsam und sorgfaeltig gelesen wird, denn weil mein Internet alle paar Minuten abstuerzt hat es fast eine Stunde gedauert diesen Eintrag online zu stellen! Und dass obwohl ich den Text extra schon vorgeschrieben hatte... im Uebrigen habe ich das Layout ein bisschen veraendert damit groeßere Bilder reinpassen, ich mach mir hier ja nicht umsonst Muehe mit den Fotos :) Viel Spaß!
Einen
Tag nachdem ich in Japan angekommen war sind Nico und ich dann auch schon in
die Berge gefahren zu dem Interuni-Seminar an dem wir als Praktikanten
teilnehmen sollten. Inzwischen haben wir fuenf neue Mitstudenten dazubekommen
in Japan insgesamt sind wir also elf Studenten im Master! Zwei von denen,
Haruka und Chihiro, haben uns abgeholt und sind mit uns zusammen angekommen.
Das Interuni-Seminar findet zweimal jaehrlich statt und ist ein 5-tägiges
Seminar für japanische Studenten die Deutsch lernen und ihr Deutsch verbessern
wollen. Das Seminar ist ziemlich bekannt innerhalb Japans bei denen, die sich
fuer die deutsche Sprache interessieren. Bis zum Anfang war uns nicht so ganz
klar was dabei genau unsere Aufgabe war.. am ersten Tag waren noch keine
Teilnehmer dort sondern nur Lehrkräfte, Tutoren und PraktikantInnen und
gemeinsam haben wir alles vorbereitet.
Wie sie sehen, nach rechts und links...... ist nichts. Einziger Fluchtweg: Der Wald. Der naechste Konbini war 20 Minuten zu Fuß entfernt (die gibt es eigentlich in 500 Meter Abstaenden ueberall! Selbst auf meinem Berg damals gab es mindestens fuenf...)
Wir
haben Unterrichtsräume vorbereitet, Sachen hin und hergetragen, waren
einkaufen, haben Lebensmittel auf die 5 Tage eingeteilt, die Zimmer bezogen
etc. A propos Zimmer: Wir hatten ja bis ganz zum Schluss die Hoffnung, dass die
Mitarbeiter eventuell ein Einzelzimmer bekaemen.... nunja, das hat so fast
gelappt wir hatten jeweils ein ACHTERZIMMER. Acht Leute. In einem Raum. Wo ich
so wunderbar einfach einschlafen kann. Super. Ich sah mich schon nach einer
Woche mit gigantischen Augenringen. Die Zimmer waren sehr geraeumig und weil
man nur auf dem Futon geschlafen hat (traditionelles japanisches „Bett“: In
Wirklichkeit jedoch nur eine etwas dickere Bettdecke zum auf-dem-Boden-schlafen
SEHR SEHR unbequem und nicht rückenfreundlich, und ich hab schon auf zwei
Futons geschlafen...)
Eine halbe Turnhalle ganz fuer mich allein. Zumindest am ersten Abend. Es war arschkalt, habe die Heizung auf 30°C stellen muessen.
Die wunderhuebschen Interuni-Seminar Beutel von Herrn Aizawa. Habe 600 Seiten Infoblaetter sortiert, getackert und hundert von diesen Beutelchen damit gefuellt. Die haben ne schoene Groeße, schade dass die so haeßlich sind.
Ankunft der fleißigen Deutsch-lernenden Studenten die noch nicht wissen, was sie erwartet plus Beutelverteilaction
Fleißige Studenten auf den Weg in die Zimmer, noch nicht wissend, was sie dort erwartet. (Eiseskaelte und Turnhallengroeße und (oh Gott!) jeweils ein Auslaender mit im Zimmer! Ieks!
Das
ganze Seminar wurde in einer ehemaligen Schule abgehalten von daher war es ein
sehr weitlaeufiges Gebaeude. Leider war es wahnsinnig kalt und wir haben fast
eine Woche nur gefroren. Ich hatte jeden Tag mindestens 3 Schichten Klamotten
an und es war immer noch einfach nur arschkalt. Am ersten Tag sind wir dann zusammen
mit Herrn Aizawa (unserem Professor hier in Tsukuba der sich um das
TEACH-Programm kuemmert) und den anderen Lehrern Italienisch essen gegangen.
Leider hatte mein Tisch die Idee nach(!) dem Bestellen, dass wir alles teilen.
Sowas kann ich ja leiden. Mein Essen teilen. Bzw. Statt einem großen Essen so
10 kleine Schüsselchen. Dummerweise hatten fast alle irgendwas mit
Meeresfruechten sodass ich kaum etwas gegessen habe – und meine tolle Pizza
haben sie mir auch weggefuttert! Dafuer hat mir Herr Aizawa im Supermarkt eine
Packung Kekse gekauft. Herr Aizawa scheint wirklich ein sehr cooler Typ zu
sein; er kümmert sich bis jetzt wirklich gut um uns und versucht alles so
stressfrei wie möglich zu halten und uns möglichst viel in Japan zu bieten.
Doch dazu später mehr J
Das Essen war gar nicht soo schlecht wie alle meinten nur halt die Garnelen... die haetten nicht zweimal pro Tag sein muessen. Wirklich nicht. Was machen denn Leute mit ner Garnelenallergie dann.
Die Organisatoren des Seminars, Herr Aizawa (der Leiter des TEACH-Programms der Universitaet Tsukuba - der ist so toll! Und Frau Hamasaki, die auch sehr toll war.)
Da gings uns allen noch gut! Neben mir ist Yuka, die jetzt auch im TEACH-Programm ist, sie mag ich sehr gerne :)
Im
Endeffekt war unser Job im Seminar der eines Hilfslehrers. Pro Tag gab es
zweimal drei Stunden Unterricht und eine Einheit wurde jeweils von einem Lehrer
und einem Praktikanten bestritten. Ich dachte vorher eigentlich dass wir so
Mädchen fuer alles waeren (okay, waren wir im Endeffekt auch...) aber wir haben
wirklich mehr so eine Art Lehrerpraktikum gemacht was echt cool war. Die
meisten Lehrer haben einen gut in den Unterricht miteinbezogen. Das lag
vielleicht auch an meiner direkten Art, ich bin oft aufgesprungen und habe
Vokabeln oder Redewendungen an die Tafel geschrieben oder bin bei
Gruppenarbeiten durch die Klasse gelaufen um Fragen zu beantworten etc. Die
Lehrer haben jede Einheit gewechselt, die PraktikantInnen sind jedoch von
Anfang bis Ende in derselben Klasse geblieben. Es gab Klasse A (Anfänger) bis G
(sehr fortgeschritten), meine Klasse war Gruppe B, fast noch blutige Anfänger
die nur sehr wenig Deutsch konnten. Angeblich bekommen diejenigen, die besser
Japanisch sprechen, die Anfängerklassen weil da noch wesentlich mehr Japanisch
gebraucht werden muss im Unterricht. Kaori, die fließend Deutsch und Japanisch
spricht, hatte Gruppe A. Summa summarum hieße das, das mein Japanisch recht gut
sei – ob das wirklich so durchdacht wurde oder Zufall ist weiß ich natuerlich
nicht ;)
Ein Teil der Lehrerschaft. Mit den ersten drei von links hatte ich zusammen Unterricht, der Rest ist nicht auf dem Foto. Der zweite von rechts ist Herr Oyama, der Herrn Aizawa assistiert und der mit uns spaeter zusammen nach Nikko gefahren ist. Der ist sooo sueß, ein richtig netter Mensch.
Und so sah das aus, wenn in der großen Halle ein Vortrag gehalten wurde. Im Gegensatz zu den Klassenzimmern war es dort arschkalt und von Tag zu Tag haben die Teilnehmer immer mehr Decken mitgenommen, da es kaum zu ertragen war da drei Stunden am Stueck zu sitzen.
Jedenfalls
hatte ich Gruppe B und war dann in den nächsten 5 Tagen für 12 Studenten
zuständig. Ich hatte wirklich großes Glück mit meiner Gruppe – alle waren
unglaublich niedlich und sehr motiviert, sodass der Unterricht wirklich viel
Spaß gemacht hat. Nach einer Weile haben sie auch ihre Scheu verloren und sich
getraut, mich mehr Sachen zu fragen.
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TEIL ZWEI FOLGT IN KUERZE
Sam