Freitag, 26. September 2014

KiS-Daf Seminar 2014 in Jonggin

Hallo ihr Lieben!

Wir kommen der Gegenwart immer näher. (Naja..) Direkt nachdem ich Niko am Hauptbahnhof in den Zug gesetzt hatte ging es auch zurück zur Korea-Uni und ich wurde zusammen mit Ines, eine der neuen TEACH-StudentInnen nach meiner Generation, von Herrn Park mit dem Auto nach Jonggin gefahren, um dort am KiS-Daf Seminar teilzunehmen. KiS-Daf bedeutet Koreanisches Interuni-Seminar - Deutsch als Fremdsprache und ist ein 4-tägiges Seminar, dass einmal im Jahr stattfindet und Koreaner beim Deutsch lernen unterstützt. Inspiriert wurde das ganze vom japanischen Interuni Seminar, an dem ich Anfang März teilgenommen hatte (da hätte ich auch immer noch gerne die Teilnahmebescheinigung von..) 



Angekommen in Jonggin auf dem Campus der Fremdsprachen-Universität war ich schon einmal positiv überrascht. Die Umgebung inmitten von Bergen war wunderschön, die Temperaturen bei Weitem nicht so hoch wie in Japan und wir wurden alle im Wohnheim in Zweierzimmer untergebracht. Das war wesentlich angenehmer als damals in zu acht in den Zimmern in Japan, noch dazu war es dort eiskalt.

 Das Wohnheim der Fremdsprachen-Universität

Mein Zimmer, dass ich zusammen mit Sue-Been 4 Tage lang geteilt habe. Das Zimmer ist wahnsinnig klein, wenn man bedenkt, dass dort zwei Menschen auf lange Zeit miteinander auskommen sollen. Für 4 Tage war das natürlich total okay und mit Sue-Been habe ich mich supergut verstanden.Da wir jeden Tag mindestens 12 Stunden, durchschnittlich eher 14-16 auf den Beinen waren, habe ich wunderbar dort geschlafen. Nur leider immer zu kurz, um 8 gab es Frühstück.

Das Essen war gut, wir wurden von der lokalen Mensa dreimal am Tag versorgt. Und was ich da mal wieder festegestellt habe... drei feste Mahlzeiten am Tag ist einfach nichts für mich. Ich war 4 Tage lang zu jeder Stunde pappsatt weil ich es nicht gewohnt bin, so viel und so regelmäßig zu essen. Ich schaff es meist ja nicht einmal, ordentlich zu frühstücken.

 Mittagessen: Koreanische Glasnudeln, Reis, Salat, Kimchi, und eine Reissupe mit ner Hähnchenkeule drin - hat geschmeckt wie Frikassee.
 Auch hier darf natürlich der obligatorische Jutebeutel für jedermann nicht fehlen, in Korea jedoch in weitaus schlichterem Design. Der japanische Beutel dient bis heute als mein Wäschekorb.

Meine Klasse zusammen mit dem Lehrer Harry Gerber, aus München. Wir hatten die Klasse A2, also Anfänger, die schon ein bisschen was können. Erstaunlicheweise konnten alle durchschnittlich wesentlich besser Deutsch als die Teilnehmer in Japan - was meiner Meinung daran liegt, dass die Koreaner nicht so schüchtern sind, und einfach drauf losreden. Das kommt ihnen beim Sprachen lernen natürlich zu Gute. (Und ja, dass alle mit ihrem Smartphone da sitzen ist so gewollt, denn wir haben sie fröhlich ihre Unterrichtssachen auf Facebook posten lassen und eine Deutschlerngruppe gebildet, da die meisten Koreaner extrem an ihrem Smartphone kleben.)


Ich als Lehrkraft getarnt.


Jeden Tag war das Programm komplett gefüllt - neben den Essenspausen gab es auch jeden Tag besondere Aktionen, wie diese Olympiade hier. Drei Teams haben gegeneinander gekämpft in 15 Minispielen. Hier waren jeweils drei Personen mit Klebeband am Bein verbunden und mussten es möglichst schnell hin un dzurück schaffen. Witzigerweise hatten alle drei Gruppen sofort ein System mit jeweils einem Koreaner, der in bester Manier den Takt vorgesungen hat und so haben es alle drei sehr schnell und fast langweilig ins Ziel geschafft (In Deutschland hätte es Tote gegeben. Mindestens.)

Am letzten Abend gab es einen kulturellen Abend, an dem alle... Ausländer/Nicht-Koreaner etwas vorführen sollten. Natürlich nicht die Lehrer, obwohl wir insgesamt nur 5 Nicht-Koreaner waren: Kaori aus Bonn/Japan, zwei Chinesen und Ines und ich. Ich habe mich natürlich mit Händen und Füßen gewehrt etwas zu singen oder aufzuführen also habe ich das gemacht, was ich am Besten kann: Entertainen. Zusammen mit Ines haben wir ein Deutsch-Quiz konzipiert und es mit Korea verbunden (Wie viele Koreaner spielen in der deutschen Bundesliga? 16, sechs davon in der 1. Liga.) Das ganze haben wir dann spielerisch verbunden und den Koreanern den Ententanz und Humpa Humpa Humpa beigebracht (das kannte ich vorher auch nicht)


Wenn die Koreaner eins können, dann ist es: Party machen. Jeden Abend gab es Bier, Soyu, Pizza und frittiertes Hähnchen in Massen.


Wir haben zusammen im Großformat das koreanische Äquivalent von Mensch-Ärger-Dich-Nicht gespielt. Diese großen Stock-ähnlichen Dinger fungieren dabei als Würfel. Zwei rechts von mir ist übrigens Sue-Been, meine Zimmergenossin für die 4 Tage.

Meine Klasse! Wie fast immer bei den Sprachen, eindeutiger Mädchen-Überschuss. Alle waren sehr fleißig, außer der Herr im Vordergrund. Der hat lieber die ersten zwei Klassen verschlafen.

Alle Studenten, Lehrer, Helferlein etc :) Wer findet mich? Ganz vorne dritter von rechts befindet sich Herr Park und links daneben Frau Kim, die uns TEACH-Studenten eingeladen hat

Zum Abschluss hat Frau Kim uns dann noch ein paar Geschenke überreicht als Dank für unsere Teilnahme. Damit haben wir nicht gerechnet, das war wirklich eine schöne Geste. Es waren auch äußerst sinnvolle Dinge für Studenten enthalten wie Post-Its, tolle Stifte von der Frauenuniversität, Thermobecher etc. Den blauen benutze ich bis heute, da er aus Stahl ist und wirklich warm hält :) Besonders schön fand ich, dass alle Geschenke von Universitäten waren, die an diesem Seminar beteiligt waren.

Damit ging es dann auch nach vier prallgefüllten Tagen wieder zurück zur Korea-Uni was bedeutet: Im nächsten Post bekommt ihr dann endlich das Wohnheim und die Umgebung gezeigt, in der ich inzwischen seit 5 Wochen lebe. Das Kis-Daf Seminar fand ich wirklich toll. Alles war sehr gut organisiert und die Arbeit mit den Studenten zusammen hat viel Spaß gemacht.

Sam

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